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Kränkelnde Kriminalitätsdebatte – Warum Klartextreden kein „Generalverdacht“ gegen Zuwanderer sein muss

März 30, 2023

Der Blick auf die nackten Zahlen erschreckt: 5,6 Millionen Mal wurde im Jahr 2022 die Polizei aufgrund einer Straftat alarmiert – ein Zuwachs von stattlichen 11,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch ein Schwenk auf das letzte Vor-Corona-Jahr 2019 lässt die Angelegenheit nicht in milderem Licht erscheinen: Immer noch beträgt die Zunahme 3,5 %.

In den Bereichen Gewaltkriminalität und Sexualstraftaten haben wir es mit rund 20 % mehr Taten zu tun, während es gefährliche und schwere Körperverletzungen ca. 18 % häufiger verübt wurden als im Jahr zuvor.

Und entgegen allen linken Tabus zum Trotz darf auch nicht verschwiegen werden, dass der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger in all diesen Kategorien überproportional gewachsen ist – auch wenn der Anteil tatverdächtiger Flüchtlinge einen leichten Rückgang verzeichnen konnte.

Alexander Kissler zitiert dazu in der „Neuen Zürcher Zeitung“ (NZZ) den Präsidenten des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, in ungewohnt deutlichen Worten: „‚Bei den nichtdeutschen Tatverdächtigen haben wir seit 2019 einen Anstieg von 14,8 Prozent, bei den deutschen Tatverdächtigen einen Rückgang von 0,7 Prozent.‘ Er fügte hinzu: ‚Hier ist eine Auffälligkeit.'“

Das offene Ansprechen dieses keineswegs neuen Phänomens gilt jedoch unter hartnäckigen Merkelianern („Wir schaffen das!“) und Wokeisten, für die Menschen aus dem muslimischen Kulturkreis ausschließlich als Angehörige eines Opferkollektivs gelten dürfen, als zumindest tendenziell rassistisch, wenn nicht gleich als rechtsradikal.

Dennoch muss mit den Worten des liberalen Muslims und Islamismusexperten Ahmad Mansour dagegengehalten werden, der bereits vor mehr als einem Jahr dazu bemerkte:

Gewiss ist die Beschäftigung mit dem Thema schwierig. Es klingt wie eine perfekte Steilvorlage für rechtsradikale Gruppen, um jeden Flüchtling als potenziellen, gewaltbereiten, nicht integrierbaren Terroristen darzustellen und der Gesellschaft vor dieser Gruppe Angst zu machen. Deshalb will ich in aller Deutlichkeit betonen: Verallgemeinerung und Generalverdacht ist unangebracht!

Ich persönlich kenne viele, viele Flüchtlinge, die zu der überwiegenden Mehrheit gehören, die sich über solche Phänomene aufregen, harte Konsequenzen für den Täter fordern und Angst haben, wegen Pauschalisierungen (zu Unrecht) zur Rechenschaft gezogen zu werden. Und vielleicht ist genau dies der Grund, warum die meisten etablierten Medien die Recherche der „Welt“ ignorieren. Denn viele folgen dem Motto: Die Aussage, dass Menschen mit einem gewissen kulturellen, religiösen und nationalen Hintergrund stärker zu Gewalt neigen als andere, ist vollkommen falsch, genauso wie die Debatte darüber.

Doch genau solche sensiblen Themen sollten in der Mitte der Gesellschaft diskutiert werden. Es sind Realitäten, die eine deutliche Sprache sprechen. Durch Ignoranz, Relativierung und verharmlosende Erklärungen kommen wir den Ursachen nicht näher, genau so wenig ist es die Aufgabe der Medien, aus erzieherischen und politischen Gründen Informationen von öffentlichem Interesse zu ignorieren.

Gut wäre es in diesem Fall, eine Diskussion über die Ursachen solcher Phänomene zu ermöglichen. Diese sind vielfältig. Weltweit beobachten wir einen Anstieg an häuslicher Gewalt während des ersten und zweiten Lockdowns im Jahre 2020. Einen großen Teil des Tages fast eingesperrt auf engem Raum Zuhause zu sein, hat in vielen Haushalten Gewalt hervorgebracht. Die Leittragenden sind vor allem Frauen und Kinder, herkunftsübergreifend in fast allen sozio-ökonomischen Schichten, bei Deutschen sowohl ohne als auch mit Migrationshintergrund. […]

Was aber meiner Meinung nach immer wieder ausgeblendet wird, sind die kulturellen, ideologischen und soziologischen Aspekte. Denn um die überproportionale Vertretung von Migranten und Zuwanderern in den Statistiken zu erklären, führt kein Weg daran vorbei, sich tabufrei mit den Ursachen innerhalb dieser Gruppe auseinander zu setzen.

Auch hier sind die Ursachen sehr heterogen: Die patriarchalischen Erziehungsmethoden in manchen Familien. Die Gewalt Zuhause, vor allem von Vätern, die bei den Opfern oft psychologisch zu einer Art Identifikation mit dem Aggressor führt. Die Normen von Männlichkeit, bei denen junge Männer keine Schwäche zeigen dürfen und kaum Regeln in den Familien erfahren. Die mangelnde emotionale Kommunikation, die oft zu einer Beeinträchtigung der Empathie-Entwicklung führt. All dies spielt eine massive Rolle. Genauso führt Gewalt in der Erziehung oft zur Entwicklung von massiven Minderwertigkeitskomplexen, die oft versucht werden, durch eigene Gewalttätigkeit zu kompensieren.

Um so wichtiger, Vorbehalte innerhalb der „alteingesessenen“ deutschen Bevölkerung ernstzunehmen, insbesondere in Regionen, in denen eine Flüchtlingsunterkunft mit bis zu mehreren Hundert jungen Männern aus Afghanistan, Syrien, dem Irak und ähnlichen Ländern untergebracht werden sollen. Längst nicht jeder, der dagegen Vorbehalte äußert, ist deswegen rechtsradikal. Eigentlich eine Binsenweisheit, aber im Ampel-Buntland des Jahres 2023 kann man diese Kindergartenweisheit nicht oft genug wiederholen. Es wäre zu wünschen, dass Ahmad Mansour und die wenigen anderen Mahner und Warner – häufig selber mit Migrationsgeschichte – endlich in den „Chefetagen“ der Politik nicht nur Gehör, sondern auch praktische Umsetzung hinsichtlich ihrer Bewältigungsvorschläge finden würden!