Morbide Medien und schutzlose Kinderseelen: Wie links-grüne Panikberichterstattung die Psyche junger Menschen verheert

Wenn es die Johannes-Apokalypse am Ende des Neuen Testaments der Bibel nicht gäbe – ich bin mir sicher, der deutsche Journalismus in all seinem gesinnungsethisch-oberlehrerhaften Volkserziehungsfuror würde sie als Fortsetzungskolumne ganz vorne auf Seite 1 der reichweitenstärksten Blätter herausbringen!

Aber Moment mal: Da lesen wir ja schon in regelmäßigen Abständen vom Klimawandel, ach was: der Klimakatastrophe, über die schon die BILD-Zeitung vor 14 Jahren schrieb, „wir“ hätten nur noch 13 Jahre, um „die Welt zu retten“! Eine Nummer kleiner haben es unsere links-grünen Schauer-Schreiberlinge bekanntlich nicht!

Kein Wunder also, dass derlei apokalyptische Panikmache in Endlosschleife, angereichert durch eine nicht wesentlich gelassenere Pandemie-, Kriegs- und Energiepreis-Berichterstattung, ihre psychischen Schäden in Hunderttausenden, wenn nicht Millionen Kinderherzen hinterlässt. Und in Extremfällen junge Menschen dazu motiviert, sich auf vielbefahrenen Straßen, Rollfeldern oder an Kunstwerken festzukleben, um die herrschende Politik mit ihren klimapolitischen Forderungen zu erpressen…

Eines der anschaulichsten Beispiele dafür, was diese Art verzerrter Berichterstattung beim Nachwuchs anrichtet, der dann natürlich auch genau die Gedanken zurückspiegelt, die ihm das eigene Elternhaus und die dort sowie von der Lehrerschaft konsumierten Medien vorkauen, liefert das MDR-Interviewformat „Was Kinder über XY denken“. Wobei der Platzhalter in den vier jeweils knapp halbstündigen Folgen für die Themen Gerechtigkeit, Pandemie, Krieg und eben in der letzten Folge für die Umwelt steht.

Und eben dort äußern sich einige der befragten Kinder in einer beängstigenden Hilflosigkeit, insbesondere zu den Folgen des Klimawandels für ihr eigenes Leben befragt.

So etwa Janus (10 Jahre, ab Min. 1:35), der für sich, seine Kinder oder spätestens eventuelle Enkel „keine Zukunft“ zu sehen in der Lage ist oder dass „durch die jetzigen Geschehnisse“ „die Erde irgendwann nicht mehr da ist“ (sic!).

Wie in einer anderen Welt fühlt sich der seines nüchternen Verstandes noch halbwegs befähigte Leser, wenn er dagegen das gewissermaßen als „Gegengift“ zu solcherlei Kindesmissbrauch zu rechnende Buch „Lichtblick statt Blackout“ aus der Feder des Physikers und Kabarettisten Vince Ebert aufschlägt.

Dieser leugnet den überwiegend anthropogen verursachten Anteil des Klimawandels keineswegs, weist aber immer wieder darauf hin, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse des Weltklimarates IPCC sich keinesfalls als derart panisch erweisen, wie es viele Medien in ihrer unverantwortlich-überdramatisierenden Weise nahelegen, da sie stets die Worst-Case-Szenarien für die Realität betrachten würden (und selbst Letztere verwendeten keine Untergangsrhetorik).

Dazu geht Ebert u.a. auf Gespräche mit Prof. Jochem Marotzke vom Max-Planck-Institut für Meteorologie (Hamburg) ein (Ebert S. 26/27), betont auch, dass selbst der IPCC für die Zukunft trotz weiter steigender Temperaturen anhaltendes Wirtschaftswachstum und damit eine Zunahme des Wohlstands in vielen Ländern des globalen Südens annimmt.

Lange in umweltbewegten Kreisen nachgebetete Untergangsszenarien wie „Die Grenzen des Wachstums“ (Club of Rome, 1972) oder Paul Ehrlichs Bestseller „Die Bevölkerungsbombe“ ebenfalls aus dieser Zeit seien längst von der Wirklichkeit widerlegt worden, erführen aber nach wie vor hohen Zuspruch im links-grünen Akademikermilieu (S. 36).

Dagegen stellt Ebert die Geschichte der Wissenschaft als phänomenale Erfolgsstory, dennoch nicht naiv-fortschrittsgläubig, aber mit dem notwendigen Nachdruck, der statt typisch-deutscher Verbotsrhetorik die Offenheit einer zu technischen Innovationen anregenden säkularen und demokratischen Gesellschaft in den Fokus rückt.

Beispiele für technische Neuerungen, die zum Teil Millionen von Menschenleben gerettet haben wie die Entwicklung von Hochertragsweizen durch den US-Amerikaner Norman Borlaug im Zuge der „Grünen Revolution“ der 1960er- und 1970er-Jahre sorgen für reichlich konkrete Überzeugungskraft.

Und auch das deutsche Bildungssystem bekommt seine wohlverdiente Watsch’n: Ebert zitiert zustimmend den (jungen) Deutsch- und Politiklehrer Robert Benkens, der auch bereits in der Wochenzeitung „Die Zeit“ seine Kritik an der reinen Negativberichterstattung vieler Medienhäuser geäußert habe (S. 187-189):

In der Schule dominiert genau das statische und in Teilen sogar pseudowissenschaftliche und technikfeindliche Nachhaltigkeitsdenken, das du [V. Ebert, Anmerkung M. Haß] in deinen Shows und Büchern gerne auf die Schippe nimmst, Vince! (S. 188).

Allerdings sind meine Zweifel doch erheblich, ob sich solch reflektierte Außenseiterpositionen gegen die „Kakophonie des Wahnsinns“ durchsetzen werden. Zu sehr wohnt der „deutschen Seele“ anscheinend das Bedürfnis nach religiös überhöhter Selbstkasteiung und Untergangssehnsucht inne (auch diesen Aspekt sieht Ebert, luzide wie er nun mal ist, sehr klar!).

Um folgerichtig die zivile Nutzung der Kernkraft als Mittel gegen den Klimawandel zu vertreten. Ohne freilich dabei in dichotomes Schwarz-Weiß-Denken zu verfallen und die Erneuerbaren Energien in Bausch und Bogen abzulehnen. Wie es für einen verschmitzten Kabarettisten üblich ist, mit erheiternder (Selbst-)Ironie statt moralinsaurer Griesgrämigkeit! Unbedingte Leseempfehlung!

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